Leider geht der Trend in Deutschland immer mehr in die Richtung, dass Beziehungen und Ehen nicht mehr dauerhaft halten und viele Paare trennen sich bereits nach ein paar Jahren. Das ist normalerweise kein Problem, wenn aus diesen Beziehungen keine Kinder hervorgegangen sind. Doch wenn Kinder da sind, dann ist es für den alleinerziehenden Elternteil nicht leicht, für den Lebensunterhalt der kleinen Familie zu sorgen. Es gibt zu wenige Krippenplätze, so dass alleinerziehende Mütter und Väter ziemlich schnell auf der sozialen Leiter abrutschen. Sie fallen in den Bezug von Hartz 4 und finden nur schwer einen Job, in dem sie die Betreuung des Kindes und die Berufstätigkeit unter einen Hut bringen können.
Immer mehr Alleinerziehende ziehen in Wohngemeinschaften
Dies alles ist der Grund, warum immer mehr Alleinerziehende in Wohngemeinschaften mit Gleichgesinnten ziehen. Denn das bietet entscheidende Vorteile für alle berufstätigen Elternteile, die sich um ein oder auch mehrere Kinder kümmern müssen. Solche WGs für Alleinerziehende wohnen in sehr großen Wohnungen oder sogar in Häusern zusammen. Gemeinsam kann ihnen das gelingen, was ihnen allein fast unmöglich erschien. Durch unterschiedliche Arbeitszeiten der Eltern ist die Betreuung von Kindern in der WG eher gewährleistet, als wenn diese alleine wohnen.
Betreuung und Fahrdienste
Es gibt eine ganze Menge Dinge, die in der WG gemeinsam geregelt werden können. Dazu gehört nicht nur die Betreuung von Kindern anderer WG-Mitbewohner, sondern auch der Fahrdienst. Kinder, die gemeinsam in den Kindergarten, in eine Kindertagesstätte oder in die Schule gehen, können zusammen abgeholt werden. Damit ist berufstätigen Elternteilen schon eine große Sorge abgenommen und sie können sich besser auf ihren Job konzentrieren. Das ist ganz wichtig, um nicht durch Arbeitslosigkeit den Kontakt zum Berufsleben zu verlieren und dann längerfristig arbeitslos zu werden. Bei sehr jungen Menschen, die ein Kind alleine groß ziehen, kann auf diese Art auch eine schulische oder berufliche Ausbildung beendet werden.
Gemeinsam kochen
Das gemeinsame Kochen in der Wohngemeinschaft von Alleinerziehenden bedeutet ebenfalls eine nicht unerhebliche Erleichterung für Alleinerziehende. Denn wer alleine mit seinem Kind wohnt, muss nicht nur im Job funktionieren, sondern auch abends noch für die Familie kochen. In der WG kann man sich mit dem Kochen abwechseln und jeder einzelne Mitbewohner gewinnt dadurch mehr Zeit für sich und sein Kind.
Ausgehen muss auch mal sein
Wer arbeiten geht und sich um ein oder mehrere Kinder kümmern muss, braucht unbedingt auch ein wenig Abwechslung. Vor allen Dingen sehr junge Mütter und Väter leiden darunter, dass sie jetzt auf das Ausgehen oft verzichten müssen. In der WG ist das kein Problem, denn die Aufsicht über die Kinder wird in der Zeit von anderen Mitbewohnern übernommen. Die WG für Alleinerziehende ist ein gutes Modell, wenn klare Regeln aufgestellt werden und sich auch alle Bewohner an diese Regeln halten.